Die Bedeutung der Reaktionsgleichung und viel mehr konnten dieses Jahr wir drei Schüler der Q12 im Praktikum an der Universität in Regensburg vom 28. bis zum 29. September direkt von den Profis lernen. An beiden Tagen hatten wir die Möglichkeit, unter Aufsicht der Uni verschiedenste Versuche durchzuführen und so schon mal in den Studiengang Chemie hineinzuschnuppern.

Nach einer pünktlichen Ankunft mit Bus und Bahn an der Uni und nach anfänglichen Orientierungsproblemen auf dem großen Unigelände fanden wir schließlich die Chemieabteilung, wo eine Vorstellung der verschiedenen Studiengänge der Chemie stattfand.

Schon bevor das Praktikum begann, mussten wir zuhause einige Fragen beantworten. So konnte unser betreuender Assistent prüfen, ob wir uns schon mit dem Versuch beschäftigt hatten. Deshalb mussten wir uns eingehend mit den Versuchen auseinandersetzen und lernten dadurch die Gefahren verschiedener Chemikalien, den Versuchsaufbau aber auch verschiedenste Nutzungsweisen der bereitgestellten Laborgeräte.

Direkt in Anschluss ging es los mit den Versuchen:

Im ersten Versuch ging es um die Reaktion von Sand (SiO2) und Aluminium (Al) mit Hilfe von Schwefel und einer Zündmischung zu Korund (Al2O3) und reinem Silicium (Si). Hierbei interessant ist, dass SiO2 der Grundbestandteil vieler Halbedelsteine wie Quarz (Amethyst, Rosenquarz, Citrin…), Achat oder Onyx ist. Das liegt an der besonderen Gitterstruktur, die die einzelnen SiO2 Moleküle miteinander verbindet. In dem Versuch entstanden schwarzglitzernde Silicium Kristalle, allerdings erst nachdem wir es in Zusammenarbeit schafften dieses von dem Al2O3 und dem Schwefel zu separieren.

Des Weiteren stellten wir Zeolith her. Dieses wird als Molekülsieb und als Katalysator verwendet. Auch wurden einige Begriffe erklärt, die über den normalen Unterricht hinausgingen, z. B. was Gerüstsilicate sind oder was das Besondere an der Katalyse mit Zeolith ist.

In der Mittagspause war es möglich, wie richtige Studenten in der Mensa der Uni zu essen und den Rest der Pause auf dem großen Campus zu verbringen. Vor der Mittagspause wurde zudem die Zündmischung des Silicium Versuchs von den Assistenten angezündet, wofür wir nach draußen gingen und hier eine große Stichflamme beobachten konnten.

Am Nachmittag des ersten Tages durften wir selbst Acetatglas gießen, wobei uns noch mal genau der Herstellungsprozess und die strukturelle Bauweise von Gläsern erklärt wurde.

Am nächsten Tag stellten wir den Zeolith Versuch fertig. Hierfür musste dieser aus dem 90° heißen Trockenschrank geholt werden, wonach das unfertige Produkt in einem Büchnertrichter abgesaugt, mit Ethanol und Wasser gewaschen und dann noch mal in den Trockenschrank gestellt wurde, aus dem wir dann schließlich das fertige Produkt entnehmen konnten.

Außerdem konnten wir am zweiten Tag einige kleinere Versuche, wie das Vergolden von Münzen, Elefantenzahnpasta oder die Änderung der Flammenfarbe machen. Besonders schön hierbei war die blaugrüne Verfärbung, die Kupfer hervorrief.

Nachdem die Versuche zu Ende waren und alle ihre Kittel abgegeben hatten, gab es die letzte und wohlverdiente Mittagspause des Praktikums. Nach dieser nahmen wir an einer Vorlesung teil und konnten danach den Professoren und Studenten einige Fragen zum Chemiestudium stellen und so wertvolle Einblicke erhalten. 

Sophia Martini, Q12