Am 10. April besuchte die gesamte 9. Jahrgangsstufe des Johannes-Turmair-Gymnasiums die KZ-Gedenkstätte Dachau. Am Eingangstor, durch welches wir traten, konnte man den Spruch „Arbeit macht frei“ lesen, doch in Wirklichkeit kam man als KZ-Häftling nur selten wieder in die Freiheit – weder physisch noch psychisch.

Am Vormittag konnten wir die Ausstellung besichtigen, die sich in einem der Hauptgebäude befindet. Je mehr man sich in die Geschichte über das Leid so vieler Menschen einlas, desto bedrückender wurde die Stimmung. Nach einem aufschlussreichen Informationsfilm bekamen wir einen Guide zugeteilt, der uns über das Gelände führte und alles sehr genau erklären konnte. Die SS-Soldaten führten grausame und widerwärtige Strafen an den Häftlingen aus –  wie sie an den Handgelenken aufzuhängen und sie stundenlang zu quälen für etwas, was sie entweder gar nicht begangen hatten, oder dafür, dass ihnen beispielsweise ein Knopf an ihren Hemden fehlte.  Wehrlose Menschen wurden als Objekte für Experimente ausgenutzt und bis zu ihrem Tod gefoltert und wer sich als nutzlos erwies, wurde nach Hartheim deportiert und dort vergast. Im Krematoriumsbereich, dem zentralen Gedenkort der KZ-Gedenkstätte, gingen wir durch die Vergasungskammer, was bei uns einen beängstigenden und beklemmenden Eindruck hinterließ. So wurden in Vernichtungslagern wie Auschwitz Menschenleben brutal beendet. Auch in Dachau starben über 40 000 Menschen an Hunger, Entkräftung, Krankheit und Mord. Die Außenwelt sollte davon nicht alles mitbekommen, deshalb wurde ein Propagandafotograf organisiert, der darauf spezialisiert war, entsetzliche Taten zu verstecken, was ihm erstaunlich gut gelang. Der Flüsterwitz „Schweigen ist Gold, Reden ist Dachau“ verdeutlicht auch, dass man Dachau konzipierte, um jegliche Opposition auszuschalten und die Bevölkerung einzuschüchtern.  Eine Flucht war fast unmöglich, man könnte es mit einem Fluchtversuch aus einem heutigen Hochsicherheitsgefängnis vergleichen. Die Essensrationen wurden von Jahr zu Jahr immer kleiner und spärlicher und selbst wer hart arbeiten musste, z.B. im Steinbruch, wurde nicht menschenwürdig behandelt und versorgt. Mit zunehmenden Einlieferungen von Menschen in das KZ wurden die Schlafplätze immer knapper und die Hygiene zunehmend schlechter. Als Seuchen wie Typhus ausbrachen, mussten sich die Menschen in überfüllten Baracken teilweise zu dritt ein „Bett“ teilen. Die Baracken wurden dann von außen abgesperrt und zugenagelt, um die Menschen ihrem Schicksal, also dem Tod durch die Seuche, zu überlassen. Der Spruch „Arbeit macht frei“ ist vor diesem Hintergrund höchst menschenverachtend.

Katharina Karl, 9a