Sieben Schülerinnen und Schüler des Johannes-Turmair-Gymnasiums (JTG) in Straubing freuten sich seit drei Monaten auf ihren Rückaustausch mit dem Gymnázium Na Pražačce in Prag. Nachdem die Prager zuvor in Straubing zu Gast waren, fand nun der Gegenbesuch statt, das dortige Rahmenthema „Kafka“ wurde dabei fortgesetzt. Begleitet von den Lehrern Jindra Vavra und Peter Jantsch begann die Reise am 10. März um 9 Uhr mit dem Zug von Straubing nach Prag, wo sie am Hauptbahnhof herzlich von den tschechischen Lehrkräften Jana Marková und Miroslava Tužová sowie den Prager Schülerinnen und Schülern empfangen wurden. Sogleich wurden die Deutschen Gäste in ihren jeweiligen Gastfamilien aufgenommen und verbrachten den Nachmittag mit ihren Austauschpartnern. Am Dienstag erkundeten alle gemeinsam den Laurenziberg, wobei die tschechischen Schülerinnen und Schüler verschiedene Kurzreferate hielten . Der Aussichtsturm und das Spiegelkabinett waren dabei besondere Highlights. Am Nachmittag gab es eine Stadtführung zum Thema „Literarisches Prag“ . Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Theaterarbeit. Unter Anleitung des Theaterproduzenten Gordon Schmitz begannen die Schülerinnen und Schüler beider Nationen mit der Ausarbeitung verschiedener Interpretationen von Franz Kafkas „Die Verwandlung“ – mit dem Ziel einer Theateraufführung. Diese Arbeit wurde am Donnerstagvormittag mit der Unterstützung von der Lehrerin Anna Schmitz fortgeführt. Am Nachmittag besuchten als Abwechslung alle das Nationalmuseum mit der Sonderausstellung „Czech Press Photo 2024“. Am Freitag wurde die Prager Burg besichtigt, gefolgt von einem gemeinsamen Mittagessen. Am Nachmittag bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv auf die Theateraufführung vor, die in einem kleinen Theater im Skautský Institut stattfand – einem Ort, an dem Franz Kafka sogar einmal selbst wohnte. Ab 19:30 Uhr präsentierten drei verschiedene Gruppen, bestehend aus deutschen und tschechischen Schülerinnen und Schülern, ihre modernen Interpretationen des Werkes „Die Verwandlung“ vor Mitschülern, Eltern und Lehrern. Die Leistungen der Gruppen waren beeindruckend, und Gordon Schmitz zeigte sich sehr stolz auf ihre Arbeit. Am Samstag standen noch ein Spaziergang und der Besuch der Kunsthalle Praha auf dem Programm. Am Montag wurden die deutschen Schülerinnen und Schüler herzlich verabschiedet, und alle Beteiligten blickten auf eine ereignisreiche und bereichernde Woche zurück. Der Austausch bot nicht nur kulturelle und literarische Erlebnisse, sondern auch die Begegnung zweier Kulturen, die so nah beieinander existieren und doch sehr unterschiedlich sind. Die tschechischen Schülerinnen und Schüler organisierten zudem um das offizielle ein umfangreiches privates Programm für ihre deutschen Gäste. Dank dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds war es sogar möglich, dass die deutschen Schülerinnen und Schüler weitgehend kostenfrei teilnehmen konnten.