Vergangenen Dienstag unternahmen alle 8. Klassen des Johannes-Turmair-Gymnasiums mit ihren Geschichtslehrern eine Fahrt in die Landesausstellung „Ludwig I. – Bayerns größter König?“ nach Regensburg. In der Bavariathek wurden die vier Klassen zunächst in ihre Aufgabe eingewiesen: Sie sollten dem bayerischen König einen fachkundigen Rat geben, wie er sich in einer Staatsaffäre verhalten soll. Um Fachwissen für ihre Beratertätigkeit zu erwerben, besuchten die Schüler zunächst die Landesausstellung im benachbarten „Haus der Bayerischen Geschichte“. Nach einer kurzweiligen Führung, in der man Informationen über Ludwig I. sowie einen Code in Erfahrung bringen konnte, kehrten die Klassen in die Bavariathek zurück. Nun begann das Escape Game „Staatsaffäre“: In Vierergruppen spielten sich die Schüler durch verschiedene Aufgaben, für die ihnen insgesamt 60 Minuten zur Verfügung standen: Dabei werteten sie beispielsweise die Briefe zwischen Ludwig I. und seiner Geliebten Lola Montez aus oder sie untersuchten die Nachbildung eines Frauenfußes, auf dem sich ein Zahlencode versteckte. So fanden die Schüler heraus, dass Ludwig I. ein Fußfetischist war und er Lola Montez verfallen war, einer hochgebildeten, emanzipierten und weitgereisten Frau, die als geschäftstüchtig und vielen Männern ihrer Zeit überlegen gilt. Welchen Rat unsere Schüler dem verliebten König Ludwig I. in dieser Affäre mit Lola Montez wohl gaben?
Sicher ist jedenfalls, dass die Geschichte des Johannes-Turmair-Gymnasiums eng mit der Regentschaft König Ludwigs I. verbunden ist, der 1830 den Fortbestand des ehemaligen Jesuitengymnasiums durch staatliche Kostenübernahme sicherte. 1841 ließ er zudem das Karmelitenkloster, in dem die Schule untergebracht war, wiederherstellen. Aufgrund dieser engen Verbindung waren die Turmair-Schüler von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit eigens zum Besuch der Landesausstellung eingeladen worden.


