Kürzlich hatten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 12 im Rahmen der Hochbegabtenförderung am JTG die Gelegenheit, das Straubinger Theater aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Frau Kölnberger und Herrn Jantsch. Die spannende und informative Führung übernahm Herr Stegmann, ein ehemaliger Turmair-Schüler und angehender Meister für Veranstaltungstechnik, der mit großem Engagement und Fachwissen durch die Räumlichkeiten führte.

Auch Teilnehmer der Oberstufe, die den Vertiefungskurs Deutsch bei Frau Lichtenegger besuchen, kamen in einer separaten Veranstaltung in den Genuss dieser Führung.

Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden eine Einführung in die Geschichte des Theaters – sowohl allgemein als auch mit einem besonderen Fokus auf die Theatergeschichte in Straubing. Dabei wurde deutlich, welchen kulturellen Stellenwert das Haus für die Region hat.

Im Anschluss erwartete die Gruppe eine technische Demonstration, bei der Sound- und Lichteffekte sowie Beamerprojektionen eindrucksvoll vorgeführt wurden. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler live erleben, wie moderne Bühnentechnik Emotionen erzeugt und Geschichten lebendig werden lässt.

Weiter ging es auf die Bühne selbst, wo Herr Stegmann das komplexe System der Bühnentechnik und der Züge erklärte, mit denen Kulissen und Beleuchtung präzise bewegt werden. Die Jugendlichen erhielten einen greifbaren Eindruck davon, wie viel Planung und Technik hinter einer Aufführung stecken.

Ein wichtiger Punkt war die Vorstellung der Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere im Falle eines Brandes. Der eiserne Vorhang, Rauchabzüge und Notfallpläne gehören zu den umfassenden Schutzmaßnahmen, die für die Sicherheit von Publikum und Ensemble sorgen.

Hoch hinaus ging es anschließend: Über enge Treppen gelangte die Gruppe auf die Arbeitsbühnen unter der Decke des Theaters. Von dort aus wurde der Blick auf die Bühne aus einer völlig neuen Perspektive möglich – ein Ort, der sonst nur Bühnenmeistern und Technikern vorbehalten ist.

Nach diesem luftigen Höhepunkt ging es zurück auf den Boden – genauer gesagt in den Orchestergraben, wo Musikerinnen und Musiker während einer Vorstellung beinahe unsichtbar ihre Arbeit leisten. Auch hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler spannende Details zum Zusammenspiel von Musik und Theater.

Zum Abschluss führte der Rundgang in die Maske, einen Ort der Verwandlung. Dort wurde erklärt, wie mit Schminke, Perücken und viel handwerklichem Geschick aus Schauspielerinnen und Schauspielern glaubwürdige Bühnenfiguren entstehen – von tragischen Helden bis zu fantastischen Wesen. Besonders interessant: Die Wahl des Bühnenlichts hat direkten Einfluss auf die Gestaltung der Maske. Denn unter verschiedenen Lichtverhältnissen wirken Farben und Konturen ganz unterschiedlich – ein Detail, das zeigt, wie eng Maske und Technik zusammenarbeiten müssen, um das gewünschte Bühnenbild zu erzeugen.

Zum Abschluss wartete eine ganz besondere Überraschung: Der Lions Club Straubing sponsert in der kommenden Spielzeit vier Schüler- und ein Erwachsenenabonnements. Diese ermöglichen es ausgewählten Jugendlichen, regelmäßig Vorstellungen zu besuchen und ihre kulturelle Bildung zu vertiefen – ein großzügiges Engagement, das großen Applaus verdient.

Die Exkursion ins Theater bot nicht nur faszinierende Einblicke in eine oft verborgene Welt, sondern machte auch deutlich, wie viel Kreativität, Technik und Teamarbeit nötig sind, um ein Bühnenstück zum Leben zu erwecken.

Doris Kölnberger, StDin