Sommerkonzert des Turmair-Gymnasiums
Musikalische Sonnenstrahlen zauberten die weit über hundert jungen Turmair-Musiker letzte Woche in die Dreifachturnhalle am Peterswöhrd. Nach dem fulminanten Auftakt durch die Percussiongruppe mit „Funky Japanese“ (K. Strauß) lud Schulleiterin Andrea Kammerer die Zuhörer ein, das bunte Programm des Abends zu genießen. Die Percussionisten zeigten im Anschluss durch eine von Musiklehrer Thomas Knapek arrangierte „Bodypercussion“ sowie komplexe Kombinationen afrikanischer Rhythmen enorme Konzentration, Koordination und Kooperation.
Eine solistische Meisterleistung wiederum gelang der Fünftklässlerin Ella Wild mit ihrer Harfe: Mucksmäuschenstill war es in der Halle, als das elfjährige Nachwuchstalent technisch sicher und musikalisch überzeugend zwei Stücke aus Irland darbot, dem Land, dessen Flagge dieses Saiteninstrument aus alter mythologischer Tradition ziert: Auf den traditionellen Folksong „Down by the Sally Gardens“ folgte „Planxty Kelly“ von O’Carolan (1670-1738), der als irischer „Nationalbarde“ die Volksmusik seiner Heimat mit europäischer Barockmusik kombinierte.
Dass es auch um den sängerischen Nachwuchs am Turmair gut bestellt ist, bewiesen die beiden Chorklassen der Unterstufe: Den Fünftklässlern ging das titelgebende Fantasiewort „Supercalifragilisticexpialigetisch“ aus dem Musical „Mary Poppins“ locker-flockig und natürlich auswendig über die Lippen. Ebenso viel Spaß hatten die Sechstklässler mit „Ordinary“, dem topaktuellen Chart-Hit von Alex Warren, in dem eine extraordinäre, geradezu übernatürlich-göttliche Liebe besungen wird. Als „Highlight“ im wahrsten Sinne ließen beide Chorklassen gemeinsam durch den Beatles-Song „Here Comes the Sun“ die Sonne aufgehen. Die beinahe 60 Kinder folgten ihrer präzise dirigierenden Chorleiterin Susanne Schlögl aufs genaueste und wurden von Thomas Knapeks genial-grooviger Klavierbegleitung getragen.
Auch das Instrumentalensemble bot mit „Yellow Submarine“ ein Beatles-Arrangement, außerdem mit „Open the Window“ und „Go Down Moses“ zwei schwungvolle Spirituals (arr. G Buckland). Im Sinne der stilistischen Vielfalt folgte mit dem „Auskehrer“ ein altbairischer Volkstanz, mit dem 3. Satz aus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ ein Menuett. Ursprünglich für Streichorchester komponiert, erklang es in der aktuellen Besetzung mit Querflöten überraschend apart.
Zusätzliche sprachliche Vielfalt offerierte dann der heuer besonders gut aufgestellte Große Chor des Turmair: Perfekt a cappella vorgetragen wurde die französische Renaissance-Chanson „Je ne l’ose dire“ (P. Certon) und wieder ein Beatles-Stück, „Can’t Buy Me Love“. Das Spiritual „Shut de Do“ in der auskomponierten Version von R. E. Stonehill bestach durch die mitreißenden Glissandi. Wunderbar melancholisch klang das israelische Friedenslied „Osseh Shalom“, zu Recht in diesen Zeiten ins Programm genommen. Als Highlight bescherte das Ensemble den Zuhörern wahrhaft arabische Nächte mit einem Medley aus dem gerade erst im Free-TV ausgestrahlten Disney-Film „Aladdin“: Die anspruchsvollen Tonartwechsel und Tempoübergänge gelangen präzise, die Textmengen wurden auch bei hohen Tempi von den Solisten ebenso wie vom Tutti souverän bewältigt. Der sicht- und hörbar leidenschaftlich musizierende Chor von Susanne Schlögl wurde hier wieder von Thomas Knapek professionell am Klavier begleitet.
Auch dessen Bigband präsentierte sich in Bestform, und zwar nicht nur bei den im Programm stehenden Stücken „Every Little Thing She Does Is Magic“ und „Any Way You Want It“ (jeweils arr. P. Murtha) sowie „Hit the Road Jack“ (arr. M. Lewis) und “Vivir Mi Vida” (arr. T. White). Auf den begeisterten Applaus folgten gleich zwei Zugaben, rhythmisch ebenso exakt und mitreißend dargeboten wie die angekündigten Titel.
Schulleiterin Andrea Kammerer war voll des Lobes für alle beteiligten Musiker, das Technik-Team sowie die beim Kuchen- und Getränkeverkauf engagierten SMV- und Elternbeiratsmitglieder.
Birgit Mania









