EngageMensch
Lernen am Anderen: Wahlkurs „EngageMensch"
Eine gute Idee beginnt sich durchzusetzen: Was im Schuljahr 2007/2008 mit dem P-Seminar „Compassion" unter der Leitung von Andrea Silbernagl und Markus Sabinsky begonnen hat, das ist heute ein festes Element der pädagogischen Profilbildung am Johannes-Turmair-Gymnasium: Bereits seit fünf Jahren absolvieren Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe ein freiwilliges Praktikum in einer sozialen Einrichtung Straubings oder der Region.
Die Jugendlichen werden hierfür im Rahmen eines blockweise stattfindenden Wahlkurses jeweils nachmittags auf ihre Aufgaben in den Institutionen vorbereitet und behutsam an die Grundlagen eines christlichen Menschenbildes herangeführt.
Zum Kern der Wahlkurs-Konzeption zählen zudem Einheiten, die in der konkreten Begegnung der Schüler mit der Thematik „Behinderung/Handicap" eine individuelle Beschäftigung mit dem Lerngegenstand anstreben, etwa im Rahmen eines Projekttags „Handicap", wo Schüler die Sichtweise von Betroffenen einnehmen, oder im direkten Kontakt mit Schülern von Behinderteneinrichtungen der Region (z.B. bei erlebnispädagogischen Tagen, Kunstprojekten usw.). Dort sollen bisherige Einstellungen, Haltungen und Handlungsweisen der Teilnehmer hinterfragt und so – im Idealfall – eine Erweiterung der Beziehungskompetenz, eine Sensibilität für wertbezogene Fragestellungen und Entscheidungssituationen im eigenen Lebensumfeld und eine Verstärkung der Handlungsbereitschaft im sozialen Bereich erreicht werden.
Die Schüler arbeiten dann während einer regulären Schulwoche unter professioneller Anleitung in einem Kindergarten oder -hort, einem Krankenhaus, einer Behinderteneinrichtung oder im Seniorenheim mit.
Im Anschluss an das Praktikum erfolgt eine gemeinsame Reflexion, in der die gesammelten Erfahrungen, Erlebnisse und Emotionen in der Gruppe ausgetauscht und zusammen mit den Lehrern aufgearbeitet werden.
„Compassion" – dieser oben bereits genannte Begriff, der mittlerweile schon Wiedererkennungswert hat und auch unserem und ähnlichen sozialen Schulprojekten in ganz Deutschland ihren Namen gibt, meint mit den Worten des Theologen Johann Baptist Metz kurz gefasst „Empfindlichkeit für das Leid des Anderen". Diese „Mit-Leidenschaft" mit dem Leben und dem Schicksal eigentlich „fremder" Menschen soll als praktizierte Mitmenschlichkeit einen Kontrapunkt bilden zu einer Gesellschaft, die zunehmend geprägt ist von sinnentleertem Fun-Event, emotionaler Coolness und ausuferndem Individualismus.
Soziales Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln ist, so meinen wir, neben umfangreichen theoretischen Kenntnissen und vielfältigen methodischen Fähigkeiten gerade für junge Menschen eine wichtige und im wahrsten Sinne not-wendige Schlüsselqualifikation in einer Zeit, die menschenwürdig sein bzw. werden möchte – und damit unverzichtbarer Bestandteil auch des gymnasialen Erziehungsauftrags.
J.B. Metz nennt Compassion gar ein „Weltprogramm des Christentums im Zeitalter der Globalisierung". Schule durchbricht mit solch einem Projekt also ihren isolierenden Schonraum und geht aktiv „nach außen" – mitten ins Leben. Denn soziales Lernen und Mitmenschlichkeit muss vom eigenen Erleben und Erfahren ausgehen und kann nicht nur theoretisch und rein rational im Unterricht vermittelt werden, wenn mehr erreicht werden soll als bloße Lippenbekenntnisse zu Engagement und sozialer Verantwortung.
Der „Erfolg" unseres Sozialpraktikums und der inklusiven Begegnungstage – gespiegelt im vielfachen positiven Zuspruch von Seiten der Teilnehmer, von Eltern und den Vertretern der besuchten Einrichtungen – ermutigt uns und festigt unsere Entscheidung, den Wahlunterricht „EngageMensch" auch im kommenden Schuljahr wieder anzubieten. „Helfen kann auch Spaß machen", so das Fazit einer unserer Schülerinnen. Und es sind mehr von unseren Jugendlichen bereit sich sozial zu engagieren, als man gemeinhin annimmt – das zeigt die große „Nachfrage" nach einer neuen „Runde" Sozialpraktikum bereits in den diesjährigen neunten Klassen, über die wir uns sehr freuen.
StD Markus Sabinsky
"Geschenk mit Herz"
Auch dieses Jahr beteiligt sich das JTG wieder an der Hilfsaktion "Geschenk mit Herz". Nähere Informationen hierzu finden Sie im Elternbrief.
Hand in Hand
„Erlebnisakademie" ermöglicht Kooperationsprojekt zwischen Johannes-Turmair-Gymnasium und Caritas-Hort am Schanzlweg.
Rechnen mit „magischen Geldscheinen“ in „ganz besonderen Klassenzimmern“
EngageMensch weltweit (Teil 2)
Vor einigen Wochen berichtete unsere ehemalige Schülerin Susanna Werner von ihrem freiwilligen Einsatz in einer Einrichtung der Barmherzigen Brüder in Chile, zu dem sie das soziale Praktikum am JTG inspiriert hatte.
Heute stellt Lena Billinger (Absolvia 2014) ihre Erlebnisse während eines dreimonatigen Aufenthalts im Philippi Children Center in Kapstadt, Südafrika vor.
„EngageMensch“ weltweit
Turmair-Abiturientin Susanna Werner absolviert soziales Praktikum bei den Barmherzigen Brüdern in Chile
Renu, Mercedes und Paulo – Kinder der EINEN Welt
Interaktiver Lernparcours MISSIO FOR LIFE zum Thema Gendergerechtigkeit
Wie „gebärdet“ man Sonne…?
Integrativer Kooperationstag
Am 03.04.2014 folgten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d gemeinsam mit ihren Lehrkräften StRefin Teresa Fürstenau und StD Markus Sabinsky der Einladung einer 4. Klasse der Papst Benedikt Schule zu einem integrativen Kooperationstag.
Schenken mit Herz
"Tüten packen für Lateinamerika"
Tüten packen für Lateinamerika- Vorweihnachtliches Sozialprojekt der 9. Klassen
5 Jahre Sozialpraktikum/Wahlunterricht EngageMensch
Der Wahlkurs EngageMensch und das Sozialpraktikum am JTG gehen mittlerweile in das 5. Jahr
„Das Unsichtbare sichtbar machen“
Inklusives Kunstprojekt von Johannes-Turmair-Gymnasium, Papst Benedikt Schule und Institut für Kunsterziehung der Universität Regensburg
Barrierefreiheit – auch in den Köpfen
Wahlkurs „EngageMensch" des JTG zu Gast am Institut für Hörgeschädigte
Begegnung zwischen zwei Welten – Franzi und Gertrudis
Soziales Lernen ganz konkret: Turmair-Schülerin Franziska Bartoli (Klasse 10b) war im Rahmen ihres Besuchs bei Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer in Mosambik zu Gast bei Familie Cumbé. Sie begegnet hier der gleichaltrigen Gertrudis und erfährt hautnah Interessantes über die Lebensumstände im Slum Laulane von Maputo sowie über Hoffnungen und Träume junger Menschen in den Elendsgebieten Südostafrikas.
Soziales Praktikum im Schuljahr 2011/2012
Das „EngageMensch"-Team sagt DANKE
"Engage Mensch" am Institut für Hörgeschädigte
„Es ist normal, verschieden zu sein" (F. v. Weizsäcker)
Bereits zum vierten Mal durften vergangene Woche Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „EngageMensch" in Begleitung ihrer betreuenden Lehrkräfte Andrea Silbernagl und Markus Sabinsky am Institut für Hörgeschädigte zu Gast sein. Diese Einrichtung ist einer von mehreren Kontaktpartnern der Region, mit denen das Johannes-Turmair-Gymnasium bereits seit mehreren Jahren im Rahmen verschiedenster inklusiver Projekte zusammenarbeitet.
Nach dem gewohnt herzlichen Empfang durch Christine Prechtl-Coduro, Leiterin des „Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes" und Mitglied in der Schulleitung des IfH, wurden die Turmair-Schüler von dieser zunächst mit der Struktur der Bildungs- und Förderinstitution vertraut gemacht: Sie erfuhren, dass hier zahlreiche Abteilungen unter einem Dach vereinigt sind, die sich allesamt mit der Diagnose und Therapie unterschiedlichster Formen von Fehlhörigkeit sowie mit der Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Hörbeeinträchtigung befassen (z.B. Vorschule mit Integrativem Kindergarten, Grund- und Hauptschule mit den Förderschwerpunkten Hören und Sprechen, Internat, Sondertagesstätte, Mobiler Dienst zur Förderung von Kindern in der Region Niederbayern und Oberpfalz und pädagogisch-audiologische Beratungsstelle).
Dann waren die Gäste an der Reihe: Frau Prechtl regte die Teilnehmer des Wahlkurses dazu an, das eigene Vorwissen zur Thematik „Hören" zu aktivieren. In Form einer „Körperskulptur" wurde der Weg des Schalls über die einzelnen Teile des Hörapparats (Ohrmuschel, Gehörgang, Trommelfell, Steigbügel, Amboss, ovales Fenster, Cochlea-Schnecke bis hin zum Hörnerv) nachgestellt, was – nach anfänglichen Schwierigkeiten und unter viel Gelächter aller Beteiligten – auch gelang.
Besonders spannend wurde es, als im Anschluss daran sieben Schüler aus einer 9. Klasse des M-Zugs (Mittlere Reife) zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Elisabeth Goetz zu der Gruppe stießen. Gemeinsam werden diese IfH-Schüler und die JTG'ler im Sommer einen inklusiven Orientierungslauf („GPS Challenge") mit Trainern der „Erlebnis Akademie" absolvieren, und der Besuch wurde für ein erstes Kennenlernen genutzt. Nach einer Vorstellungsrunde zum „Beschnuppern" stellten sich die beiden Schülergruppen wechselseitig Fragen zu ihrem jeweiligen Schul- und Freizeitleben, zum Umgang mit Hörgeräten und Gebärdensprache etc. Und so wurden quasi „ganz nebenbei" Schwierigkeiten im Miteinander von Guthörenden und Schwerhörigen, wichtige Faktoren gelingender Kommunikation sowie notwendige kompensatorische Fähigkeiten Schwerhöriger beim Zusammenleben in einer „hörenden Welt" angesprochen, die Frau Prechtl noch einmal an der Flip-Chart bündelte. Fazit der Teilnehmer – frei nach Friedrich von Weizsäcker: Es ist ganz normal und völlig in Ordnung, verschieden zu sein!
Es folgte ein kurzweiliger Vortrag der Konrektorin zu Formenkreis und Problematik von Fehlhörigkeit sowie zu Möglichkeiten der Unterstützung durch Hörhilfen. Buchstäblich „am eigenen Leib" konnten die Besucher – jeder zweite ausgerüstet mit schallisolierten Kopfhörern oder Ohrstöpseln – hier erfahren, was es bedeuten kann, wenn man als schwerhöriges Kind den Unterricht besucht. Als Frau Silbernagl und Herr Sabinsky gleichzeitig zwei Texte aus einem Kinderbuch vorlasen und sich im „Gegeneinander-Lesen" ein einziger „Sprachsalat" ergab, war es nicht nur für die „Schwerhörigen" der Gruppe kaum möglich, die Kerninformationen der Texte zu erfassen; auch die „Hörenden" hatten Schwierigkeiten, sich auch auf nur eine der Geschichten zu konzentrieren.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Besichtigung eines in Ausstattung und Bau (mit Höranlage, optischen Signalen für den Feueralarm und speziellen, die Akkustik unterstützenden Raumgestaltungsmaßnahmen) eigens auf die Bedürfnisse von schwerhörigen Schülern angepassten Klassenzimmers sowie – von den Turmair-Schülern neidvoll beäugt – des institutseigenen Schwimmbads.
Wir danken Frau Prechtl und ihrem Team vom IfH ganz herzlich für einen informativen, interessanten und spannenden Vormittag und hoffen auf noch viele weitere gemeinsame Projekte!
StRin Andrea Silbernagl
OStR Markus Sabinsky
„Fit for Life“ – Lebenskompetenzen durch Soziales Lernen
"Fit for Life" - Lebenskompetenzen durch soziales Lernen
Tanz(t) für Inklusion!
Integrativer GPS-Orientierungslauf von Schülern des JTG und des Instituts für Hörgeschädigte
"Dinner in the Dark"
JTG-Schüler beim „Dinner in the Dark" – ein besonderes Erlebnis für die Sinne
EngageMensch bei den Barmherzigen Brüdern - Gastbeitrag
Schülerinnen des Johannes-Turmair-Gymnasiums engagieren sich bei den Barmherzigen Brüdern in Straubing für behinderte Menschen
Lesen Sie den Artikel von Rosemarie Jell (Wohnheimleitung Barmherzige Brüder Straubing)
Sozialpraktikum des Wahlkurs "Engage Mensch"
Bereits zum dritten Mal am JTG: einwöchiges Sozialpraktikum des Wahlkurs „EngageMensch“
Eine gute Idee beginnt sich durchzusetzen und ist heute auf dem besten Weg ein festes Element der pädagogischen Profilbildung am Johannes-Turmair-Gymnasium zu werden: Im Schuljahr 2011/2012 absolvieren wieder 42 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe ein freiwilliges Praktikum in einer sozialen Einrichtung Straubings oder der Region. Die „erste Runde" startet in der zweiten Februarwoche (06. bis 10.02.2012).
Wahlkurs "Engage Mensch" am Institut für Hörgeschädigte
25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wahlkurses „EngageMensch“ durften in der Vorweihnachtszeit im Rahmen der Vorbereitungen auf ihr einwöchiges Sozialpraktikum in verschiedensten Bereichen der sozialen Arbeit erneut über den gymnasialen „Tellerrand“ schnuppern und einen externen Kontaktpartner besuchen.
Auf Einladung der Konrektorin und Leiterin des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes (MSD), Christine Prechtl-Coduro, waren nun schon zum zweiten Mal Turmair-Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften StRin Andrea Silbernagl und OStR Markus Sabinsky am Institut für Hörgeschädigte zu Gast.
Inklusionsfest
Soziales Lernen einmal anders
Straubing feiert „Inklusionsfest" – die Klasse 5b ist mit von der Partie